Wohnen im Alter
Der demografische Wandel führt in Deutschland in den kommenden Jahren zu dramatischen gesellschaftlichen Veränderungen. Wir können diesen Wandel nur noch bedingt gestalten. Vor allem das Wohnen im Alter wird sich erheblich ändern. Der schon heute vorhandene Mangel an Pflegekräften wird sich weiter erhöhen.
Um so wichtiger wird es sein, den Menschen Möglichkeiten zu bieten, so lange wie möglich, in der eigenen Wohnung zu leben. Dafür sollte die Wohnung natürlich altersgerecht ausgestattet sein. Barrierefreiheit ist dabei die wichtigste Vorraussetzung. Vor allem das Badezimmer muss sowohl die selbstständige Körperpflege erleichtern und gleichzeitig groß genug sein, damit auch Assistenz bei der Körperpflege genügend Platz findet. Sowohl altersgerechter Umbau, als auch generationengerechter Neubau sind die Lösungsansätze für den sich abzeichnenden Wohnungsmangel.
Wir brauchen in Deutschland schon in den nächsten 20 Jahren mehrere Millionen zusätzliche Wohnungen für kleine Haushalte in der Stadt. Nachgefragt werden diese Wohnungen fast ausschließlich von Menschen über 60. Die Anzahl der Haushalte mit jüngeren Generationen wird sich dagegen im gleichen Zeitraum drastisch reduzieren. Das führt zu einem Überangebot von Einfamilienhäusern und einem Mangel an kleinen, bedarfsgerechten Wohnungen.
Bei den Kosten für Wohnraum besteht ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, so verfügen mehr als 3/4 der Seniorinnen nur über eine gesetzliche Rente, die unterhalb des Sozialhilfesatzes liegt. Bei den Männern sind es immerhin noch die Hälfte mit einem derart niedrigen Alterseinkommen. Dieser Personenkreis ist nicht in der Lage, die hohen Mieten zu bezahlen, die für altersgerechten Wohnraum gefordert werden. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum gestaltet sich zunehmend schwieriger. Nicht nur Fachleute sprechen inzwischen von Wohnungsnot. Und das ist erst der Beginn einer noch Jahrzehnte anhaltenden Entwicklung.
Wohnprojekt Burgdorf
Das erste eigene Wohnprojekt, eine Wohnanlage für das Wohnen im Alter, plant die niwoge in Burgdorf. Es sind 37 Wohnungen vorgesehen, allesamt natürlich barrierefrei und mehr als erforderlich auch rollstuhlgerecht. De Wohnungsgrößen orientieren sich an den Förderrichtlinien für sozialen Wohnungsbau in Niedersachsen.
Damit stellt die niwoge sicher, dass auch bei Eintritt der Grundsicherung ein Verbleib in der angestammten Wohnung möglich ist. Alle Wohnungen sind förderfähig. Für eine ausgewogene Mischung im Projekt wird ein Teil der Wohnungen zu marktüblichen Konditionen angeboten. Die weiteren Wohnungen sind öffentlich gefördert und stehen ausschließlich Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung.
Das Baugrundstück liegt mitten in einer gewachsenen Umgebung, überwiegend aus Mehrfamilienhäusern der 70er und 80er Jahre. Die Infrastruktur des Projekts besteht aus Sozialstation, Gemeinschaftsraum mit Küche, Arztpraxis, Friseur und Gästewohnung. In unmittelbarer Nähe sind weitere Ärzte, eine Physiotherapiepraxis sowie weitere med. Dienstleistungen angesiedelt. Die Nahversorgung ist durch einen Lebensmittelmarkt und ein Einkaufszentrum in fußläufiger Entfernung gesichert. Die Einbindung in den ÖPNV ist gegeben. Eine Bushaltestelle ist in 70m Entfernung erreichbar. Vom Bahnhof Burgdorf verkehren 30minütig Züge nach Hannover.
Technische Konzepte
AAL (Ambient Assisted Living)
Die niwoge ist Gründungsmitglied des AAL-Netzwerks Niedersachsen (GeniAAL-Leben) und beteiligt sich mit Kooperationspartnern aus dem Hochschul-Bereich und Dienstleistern der ambulanten Versorgung aktiv an der Entwicklung und dem Einsatz entsprechender Produkte und Technologien.
Insbesondere bei baulichen Assistenzsystemen verfügt die niwoge über Kernkompetenzen. So konnten schon Produktentwicklungen erfolgreich in Patentanmeldungen umgesetzt werden. Weitere sind in Vorbereitung. Mit der Verknüpfung sozialer Netzwerke und technischer Assistenzsysteme ergeben sich überraschende Vorteile für Mieter, Vermieter und Kostenträger.
Smart Building
Hierbei geht es um die Anwendung fernsteuerbarer Haustechnik, die dadurch um wesentliche Funktionalitäten erweitert werden kann. Damit ist nicht der Kühlschrank gemeint, der eigenmächtig im Supermarkt Lebensmittel bestellt, sondern eher der Einsatz moderner Haustechnik zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur verbraucherseitigen Lastregelung oder auch der Unterstützung bei der Erfassung von Vitaldaten.